Die Brauerei sowie ein angegliedertes Restaurant mit Biergarten und Spielwiese sollten zu einem beliebten Naherholungsziel für Touristen sowie Besucher aus dem Großraum Denver und darüber hinaus werden. Dieser Anspruch hat sich in den ersten Monaten auch schon erfüllt: An jedem normalen Werktag ist das Restaurant ausgebucht. In der nagelneuen Brauerei installierte Breckenridge ein konventionelles Steinecker Sudhaus.
Blick auf die Rocky Mountains
Für den neuen Standort Littleton hat sich Breckenridge ein Konzept quasi nach gutem bayerischen Vorbild überlegt: eine kommerzielle mittelständische Brauerei mit einem gepflegten Restaurant, einem Verkostungsraum sowie einem Biergarten kombiniert. Eine Landpartie, ein Ausflugsziel, eine ruhig gelegene Touristenattraktion mit Blick auf die Berge der Rocky Mountains – dieses Konzept geht auf. Bereits im ersten Jahr buchten 10.000 Besucher einen geführten Brauerei-Rundgang, das Restaurant bewirtete ein Vielfaches davon an Gästen.
Die Anlage besteht aus drei Gebäuden:
- Dem Farmhouse-Restaurant im Stil einer Ranch in Colorado
- Der Brauerei mit Sudhaus und Prozesstechnik
- Einer Halle für Gär- und Lagertanks, Eichenfasslagerung, Abfüllung und Vollgutlager
Als Sudhaus installierte Breckenridge ein konventionelles Steinecker Sudwerk. »Andere Männer träumen vielleicht von einer 1965er Corvette oder einer Harley Davidson, ich habe 25 Jahre lang von einem Steinecker Sudhaus geträumt«, bekennt Todd Usry. »Ich habe früher viel darüber gelesen und mit vielen Braumeistern über die Technologie gesprochen. Es war sicher auch eine Spur Romantik dabei«, sagt der Chefbraumeister und Miteigentümer. »Wir haben uns natürlich trotzdem vor der Vergabe am Markt umgeschaut, uns aber auch nach diesem technologischen und wirtschaftlichen Vergleich für Steinecker entschieden.«
Emissionsreduzierung durch Pfannendunstkondensator
Das Vier-Geräte-Sudhaus ist ausgelegt für eine Leistung von 100 Hektolitern pro Sud bei sechs Suden pro Tag und besteht aus:
- Maischpfanne
- Läuterbottich Pegasus
- Würzepfanne Stromboli mit Innenkocher
- Whirlpool
»Vor allem auch aus ästhetischen Gründen haben wir uns für ein konventionelles Sudhaus von Steinecker entschieden«, betont Todd Usry. Große Fenster in Richtung Farmhouse-Restaurant und Biergarten machen es zu einem Schau-Sudhaus, das am Abend stilvoll beleuchtet ist.
Da sich die Brauerei in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnhäusern befindet, musste Breckenridge Rücksicht auf die Emissionswerte nehmen. Architekten, Krones Ingenieure, Baufirma sowie der Energielieferant setzten sich zusammen und entwickelten einen Plan. »Für mich sind die Sudhaus-Dämpfe zwar ein fein-aromatischer Duft, aber die Nachbarn waren wegen der Geruchsbelästigung besorgt«, sagt Todd Usry. Breckenridge installierte zunächst genau aus diesem Grund einen Pfannendunstkondensator, mit dem Steinecker eine Emissionsreduzierung um 95 Prozent gewährleistete – tatsächlich wurden sogar 99 Prozent erreicht. »Nebeneffekt« war eine massive Energieeinsparung von 57 Hektoliter Heißwasser mit 82 Grad Celsius pro Sud von 117 Hektolitern, die mit dem Pfannendunstkondensator zurückgewonnen und wieder als Brauwasser eingesetzt werden. »So müssen wir nur rund die Hälfte des Brauwassers für jeden Sud aufheizen«, rechnet Todd Usry vor. »Die Nachbarn haben uns einen riesigen Gefallen getan. Wir sparen jetzt bis zu 150.000 US-Dollar pro Jahr an Energie. Der Return on Investment liegt somit unter 2,5 Jahren.«
Nachrüstung auf EquiTherm geplant
Zum Speichern des Heißwassers ist bereits ein separater Tank installiert, der dann auch für die vorgesehene Nachrüstung der Energieschaukel EquiTherm genutzt werden wird. Die Planung sieht vor, bei weiterem Kapazitätsbedarf im Sudhaus zunächst die Sudfolge von sechs auf zehn Sude pro Tag zu erhöhen. Dabei soll und muss natürlich auch vom jetzt genutzten Energieträger Dampf auf Heißwasser umgestellt werden. Das zurückgewonnene Heißwasser wird dann eben nicht mehr als Brauwasser genutzt, sondern zum Aufheizen der Maische verwendet. Das Sudhaus beinhaltet zudem vier Hopfen-Dosierbehälter. Die gesamte Verrohrung wurde unter Einbeziehung von Evoguard Ventilen vorgenommen.
Während der Installationsphase des Sudhauses von Oktober 2014 bis März 2015 führte die Krones Akademie ein On-Site-Training für das Bedienpersonal des Sudhauses und der Steuerung Botec durch. »Dabei sind wir Freunde geworden«, sagt Todd Usry. »Bei Bedarf erhalten wir auch jetzt noch sehr gute Unterstützung durch Krones Inc., besonders effizient auch über die VPN-Verbindung.« Im März konnte der erste Sud eingebraut werden, im Juni fand die offizielle Eröffnung statt.
Im dritten Gebäude sind derzeit 16 zylindrokonische Gär- und Lagertanks untergebracht mit je 470 Hektoliter Fassungsvermögen.
Breckenridge braut im neuen Steinecker Sudhaus jährlich bis zu 24 verschiedene Biere ein, davon etwa zehn Sorten, die ganzjährig verfügbar sind. Der Rest sind aktuelle Neuschöpfungen und besondere, fassgereifte Biere.
Kombinierte Abfüllanlage
Zur Abfüllung nutzt Breckenridge Brewery eine Keg-Linie, deren Leistung von aktuell 85 Keg-Fässern pro Stunde noch verdoppelt werden kann, sowie eine kleine manuelle Anlage für 5,0-Liter-Party-Fässer. Die meisten Behälter werden aber auf der kombinierten Abfüllanlage für Glasflaschen und Dosen abgefüllt, deren Nassteil komplett von Krones installiert wurde.
Nachdem die Behälter durch einen Abschieber in die Linie eingebracht worden sind, versieht eine Etikettiermaschine Autocol mit zwei Aggregaten diese mit Selbstklebe-Etiketten. Ein Rinser-Füller-Block mit Rinser Moduljet und Gegendruckfüller Modulfill HRS füllt dann die Behälter. »Die bewährte doppelte Vorevakuierung sorgt für eine niedrige Sauerstoffaufnahme im Füller. Die Füllhöhe ist perfekt und gleichmäßig«, sagt Kurt Volker, Operations Director. Integriert in den Block ist auch ein Kronenkorken-Verschließer.
Die gefüllten und verschlossenen Flaschen werden dann von einem Smartpac in bereitgestellte Kartons verpackt, diese von einem Kosme Multipal 1GL auf Paletten beladen und dann von einem Wickler für den Transport gesichert.
Alternativ zur Flaschenabfüllung hat Breckenridge die Möglichkeit, mit einem Dosenfüller Volumetic VOC die wachsende Nachfrage nach Bier in Dosen zu bedienen.
Bestens für die Zukunft gerüstet
Breckenridge Craft Beer gibt es heute in 35 US-Bundesstaaten. Mit dem jetzt vorgenommenen Neubau und der damit einhergehenden Kapazitätserweiterung hat sich Breckenridge als sechstgrößte Craft Brewery in Colorado etabliert und gehört zu den 50 größten Brauereien in ganz Amerika. »Wir haben gute Mitarbeiter, die Zusammenarbeit und Kameradschaft in der Brauerei ist toll, wir haben viel Spaß. Breckenridge war einer der Pioniere in der Craft-Beer-Szene Colorados. Das kommt uns heute zugute. Die Craft Breweries haben sich immer gegenseitig befruchtet. Mit der Steinecker Sudhaus- und der Krones Abfülltechnik sind wir nun bestens für die Zukunft gerüstet«, freut sich Todd Usry.
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