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Bier in Cape Canaveral
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Bier in Cape Canaveral

    Bemannte Weltraumraketen starten hier nicht mehr.

    Aber die Nachfrage nach handwerklich gebrautem Bier der Florida Beer Company schießt in die Höhe. In Cape Canaveral, dem amerikanischen Weltraumbahnhof, Startpunkt für die Mondlandungen und viele Weltall-Exkursionen, expandierte die Privatbrauerei deshalb ihre Braukapazitäten in einer neu umgebauten Halle. Für den Sudprozess nutzt Florida Beer einen CombiCube B, das modulare Steinecker Sudhaus-Konzept, das nicht nur eine sehr kurze Installationszeit erlaubt, sondern bei Bedarf auch eine schnelle und unproblematische Erweiterung ermöglicht. Inhaber Jim Massoni ist begeistert.

    Nicht nur Großbrauereien fusionieren und konsolidieren, stehen vor dem Aus oder werden übernommen. Gerade in den Anfangsjahren und Ende der 1990er Jahre mussten etliche Gründer von Craft Breweries Lehrgeld zahlen und konnten mit ihrer dünnen Kapitaldecke nicht weiter am Markt existieren. So ging es auch der 1996 gegründeten Indian River Brewing Company in der Stadt Melbourne, 50 Kilometer südlich von Cape Canaveral, Florida. Zwei Flüsse, der Indian River und der Banana River, vereinigen sich in dieser von Wasser umgebenen Sonnenstadt und münden in den Atlantik.

    Neues spannendes Leben als Micro-Brewer

    Zwei Biere und einen Apfelcider braute die Kleinbrauerei ein, im ersten Jahr nur rund 1.200 Hektoliter. 2000 kam die Brauerei in finanzielle Schwierigkeiten. Da war Jim Massoni noch als Spezialist beim Internet-Technologie Pionier BEA Systems Inc. im kalifornischen Silicon Valley tätig. 2003 wurde er auf die Brauerei über einen Freund aufmerksam, der enge Verbindungen zur Indian River Brewing Company hatte, und er erfuhr von deren Schwierigkeiten. Nach einer sorgfältigen Abwägung der Möglichkeiten beschlossen er und sein Partner Ed Scott, sich mehrheitlich zu beteiligen. Damit begann für ihn ein neues, ein spannendes Leben als Micro-Brewer. Er hatte natürlich vom Boom der Craft Breweries in Amerika gehört und ahnte, dass es noch die richtige Zeit war zu investieren. Schon zwei Jahre später, 2005, übernahm die neu firmierte Florida Beer Company die Ybor City Brewing Company in Tampa, Florida, die wiederum zuvor die Key West Brewery und die Hurricane Reef Brewery aus Miami erworben hatte. Mit einem Schlag verfügte die Florida Beer Company über rund 10.000 Hektoliter (8.000 Barrels) mehr Bierausstoß.

    Kapazitäten total ausgereizt

    Jim Massoni baute die Braustätte in Melbourne aus, investierte in Abfüllung, Marketing, Vertrieb und Distribution, erwarb eine zusätzliche Lagerhalle. Brautechnische Unterstützung erfuhr er von seinem Braumeister Jack Owen, der schon von 1996 an mit dabei war und später auch von José Avala, früherer Braumeister der renommierten Craft Brewery Samuel Adams. Die beiden Brauer entwickelten neue Bierstile, formulierten neue Rezepturen. Heute produziert die Florida Beer Company 18 verschiedene Biere, darunter sechs saisonale Spezialitäten sowie drei Cider – die in den USA gerade an Popularität gewinnen: Apfelcider, Birnencider, Johannisbeercider. Beliebtestes Bier mit 30 Prozent Ausstoßanteil ist Key West Sunset Ale mit 28 Bittereinheiten, an zweiter Stelle liegt das deutsche Lagerbier Florida Lager.

    Schau-Brauerei

    Das Unternehmen entschied sich, erneut zu investieren und die Brauerei umzusiedeln, direkt nach Cape Canaveral. Das neue Brauereigebäude, der frühere Standort der Chrysler Corporation Ballistic Missile and Space Activities, liegt an einem Highway, der jährlich rund drei Millionen Menschen von Orlando an die Strände der Atlantikküste bringt. Weitere drei Millionen Menschen gehen jedes Jahr im nahe gelegenen Hafen Port Canaveral an Bord von Kreuzfahrtschiffen, beispielsweise der Disney World-Flotte. Und etwa 200.000 Kreuzfahrer, die aus anderen Häfen kommen, machen hier einen Tagesstopp mit Ausflügen. Mehr als sechs Millionen Menschen passieren also jährlich die Brauerei. Möglichst viele dieser Passanten will Jim Massoni zu einem Brauerei-Besuch mit Bierverkostung und -verkauf gewinnen und damit den Umsatz und die Popularität steigern. Deshalb ist ein großzügiger Probiersaal ein ganz wichtiges Element des Konzepts der neuen Brauerei.

    Modular aufgebautes Kompaktsudhaus

    Attraktives Herzstück der neuen Braustätte ist zweifellos das CombiCube B Sudhaus. Brauereien mit einer Sud-Größe von 40 bis 105 Hektolitern Ausschlagwürze konnten bisher von den Steinecker Innovationen nicht so recht profitieren. Die maßgeschneiderten Anlagen jenseits dieser Leistung ließen sich nicht ohne weiteres in den kleineren Leistungsbereich übertragen. Da Steinecker aber für jede Brauerei die richtige Technologie anbieten wollte, machten es sich die Verantwortlichen zur Aufgabe, das Großformat auf den kleineren Leistungsbereich anzupassen. Hochleistungstechnik heruntergebrochen auf mittelständische Anforderungen – damit können auch mittelständische Betriebe, wie es die amerikanischen Craft Breweries sind, auf qualitativ hochwertige und zuverlässig arbeitende Technologie von Krones zurückgreifen.

    »Ich habe mir Angebote von vier verschiedenen Sudhaus-Herstellern eingeholt, einem amerikanischen und drei deutschen. Das CombiCube B von Steinecker hat mich und das ganze Team am Ende aus verschiedenen Gründen überzeugt«, erklärt Jim Massoni. »Besonders interessant fand ich die kompakte Rahmenbauweise, die eine Vorfertigung im Werk und damit eine schnelle Installation und Inbetriebnahme erlaubt. Zum anderen überzeugte das Sudhaus durch seine Modularität, welche die Möglichkeit bietet, die Kapazität sehr einfach zu erweitern. Der geringe Footprint, die Qualität der Ausführung, die moderne und energieeffiziente Stromboli-Kochtechnologie und nicht zuletzt der gute Name Steinecker waren weitere, sehr attraktive Argumente.«

    Zweite Maische-Würzepfanne verdoppelt die Jahresleistung

    Das CombiCube B Sudhaus bei der Florida Beer Company besteht aus drei Gefäßen für 104 Hektoliter Heißwürze: Einer Maische-Würzepfanne mit Stromboli, einem Läuterbottich und einem Whirlpool. Damit braut die Brauerei vier Sude pro Tag im Infusions-Maisch-Verfahren. Eine Variomill Nassschrotmühle liefert das Malzschrot. »Der CombiCube B bietet uns jetzt eine Kapazität von weit über 100.000 Hektolitern. Mit einem zusätzlichen Maischebottich könnten wir die tägliche Sud-Folge und damit die Jahresleistung ganz einfach verdreifachen. Dank der Modularität. Die Fertigung des CombiCube B dauerte von der Bestellung bis Auslieferung nur vier Monate, das ging im Vergleich zu einem traditionellen Sudhaus richtig schnell«, meint der Brauerei-Besitzer.

    Äußerst zuversichtlich

    Expansionsmöglichkeiten für seine Biere sieht Jim Massoni noch genügend am Markt. Derzeit setzt er rund 75 Prozent im Bundesstaat Florida ab. In diesem Bundesstaat brauten im Jahr 2011 54 Craft Breweries, Florida Beer Company ist die größte davon. Der Bundesstaat Florida ist der drittgrößte Biermarkt der USA, der Konsum von Craft Bieren hinkte aber lange Zeit dem anderer Bundesstaaten hinterher. Das hat sich erst seit kurzem geändert. Jetzt übertrifft die Wachstumsrate des Craft-Bier-Verbrauchs in Florida die aller anderen US-Bundesstaaten. »Wir haben hier im Sonnenschein-Staat sehr viel Tourismus. Und immer mehr Menschen wollen weg vom Massengeschmack, fragen nach lokalem Essen, lokalem Fisch und nach lokalem Bier. Wenn die Großbrauereien einen Prozentpunkt verlieren, gewinnen die Handwerks-Brauereien ein Vielfaches«, schätzt Jim Massoni die Situation ein. Und die Florida Beer Company expandiert über die Staatsgrenzen hinaus, distribuiert in die Bundesländer Alabama, North- und South Carolina, Virginia, Maryland, Washington DC und New York.

    Im Sommer 2012 konnte die Florida Beer Company ihren ersten Sud im neuen CombiCube B einbrauen. Mit der jetzt zur Verfügung stehenden Kapazität ist die Craft Brauerei endlich in der Lage, die große Nachfrage zu bedienen. Und wird erfahren, welches ihrer vielen Biere tatsächlich am beliebtesten ist. Jim Massoni: »Wir sind äußerst zuversichtlich für unsere Biere und unseren Markt.«

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